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AutorenbildKatharina Buhrke

Kind des Lichts

Aktualisiert: 12. Mai 2021


Ich bin Künstler.

Ich bin Manager.

Ich bin Sozialpädagoge.

Ich bin hetero.

Ich bin Musiker.

Ich bin Fußballer.

Ich bin Mädchen.

Ich bin Veganer.

Ich bin Deutsche.

Ich bin weiß.

Ich bin erfolgreich.

Ich bin ein guter Bürger.

Ich bin Student.

Ich bin arbeitslos.

Ich bin depressiv.

Ich bin aggressiv.

Ich bin nicht erwünscht.

Ich bin hilfsbereit.

Ich bin zuverlässig.

Ich bin ausgebildet.

Ich bin redegewandt.

Ich bin Koch.

Ich bin Mutter.

Ich bin Freundin.

Ich bin faul.

Ich bin ein Langschläfer.

Ich bin ein Versager.

Ich bin ein Lügner.

Ich bin ein Menschenfreund.

Ich bin Ausländer.

Ich bin spirituell.

Ich bin intellektuell.

Ich bin Wissenschaftler.

Ich bin Arzt.

Ich bin Pilot.

Ich bin drauf.

Ich bin verloren!

Ich bin arm.

Ich bin reich.

Ich bin groß.

Ich bin klein.

Ich bin dafür.

Ich bin dagegen.

Ich bin laut.

Ich bin stumm.

Ich bin klug.

Ich bin dumm.

Ich bin krank.

Ich bin gesund.

Ich bin eine Reisende.

Ich bin eine Waise.

Ich bin Zuhause.

Ich bin gefunden!

Wer gibt mir meine Identität? Wo bekomme ich Sie her? Habe ich sie von Anfang an? Wann habe ich sie? Kann ich sie verlieren? Kann man mir sie wegnehmen?

Wer darf sie formen? Muss ich auf sie aufpassen? Wer lehrt mich wer ich bin?

Bestimmt mein Können darüber wer ich bin? Mein Aussehen? Was ich mag oder nicht mag? Wie kann ich mir sicher sein, dass das Bild über meine Identität stimmt? Wie kann ich es überprüfen? Durch Gefühle, das was ich empfinde?

Sind Gefühle vertrauenswürdig? Sind sie echt? Wie entstehen sie? Sind sie formbar? Kann jemand daherkommen und sie manipulieren? Fühle ich was ich fühle, oder fühle ich was ich fühlen soll?

Wer könnte Interesse daran haben was ich fühle und warum?

Ist es was andere über mich sagen? Bekomme ich sie durch Worte? Durch Anerkennung? Was muss ich machen? Muss ich auffallen? Muss ich mich verstecken? Muss ich schreien, damit andere erkennen wer ich bin? Weiß ich so dann wer ich selber bin?

Ist es ein Titel? Eine Bezeichnung? Eine Nummer?

Kommt sie daher, was ich weiß, was ich gelernt habe?

Meine Kultur vielleicht? Rituale die ich vollziehe? Meine Religion? Durch meine Kinder?

Ist es das was mich von anderen unterscheidet? Was ich mache? Womit ich mich beschäftige? Das woran ich Freude habe, oder das was mich traurig macht? Ist es der Staat in dem ich lebe? Das Schulbuch aus dem ich lerne? Meine Freunde? Das Internet? Facebook oder Instagram? Meine Fotos? Meine Videos? Die Schublade in der ich stecke?

Kann ich sie im Spiegel sehen? In meinen Augen? Kann ich sie anfassen, oder spüren? Hat sie Regeln denen ich folgen muss? Verlangt sie was von mir? Kann ich ihr entgegen handeln? Kann ich sie verletzten? Wie kann ich ihr entsprechend wandeln? Kann jemand anderes sie verletzten? Kann sie gänzlich zerstört werden? Kann sie geheilt werden? Wiederhergestellt? Kann sie falsch sein? Woher weiß ich das sie richtig ist?

Dadurch was ich fühle? Was andere sagen? Ein Arzt? Ein Psychologe?

Meine Kultur? Meine Religion? Wikipedia? Was ich mag oder nicht mag? Meine Vorlieben und Interessen? Meine Community? Meine Homies? Das Bundesministerium für so und so? Das Kurrikulum? Die WHO? Mein Lehrer?

Andere, die das gleiche fühlen oder denken?

Andere, die anders fühlen oder denken?

Vielleicht ein Begabtentest?

Wer bin ich, und woher bekomme ich die Sicherheit, dass ich weiß, dass das was ich glaube genauso stimmt?

Wo komme ich eigentlich her? Und wo gehe ich eigentlich hin? Finde ich sie da wo ich hingehe, oder habe ich sie da bekommen wo ich herkomme? Wie bestimmt sie meinen Weg? Welchen Unterschied macht sie, wenn ich sie ganz genau kenne? Wie lebe ich, wenn ich genau weiß wer ich bin? Welchen Einfluss hat es auf mein Verhalten anderen gegenüber? Wie treffe ich meine Entscheidungen? Wie wähle ich dann, was ich mache oder nicht mache? Wie wähle ich dann, wie ich lebe oder nicht lebe? Wie wirkt sich das auf mein Denken aus, auf meine Empfindungen? Wie prägt es mein sozialverhalten? Meine Beziehungen? Wie beeinflusst es mein Verantwortungsgefühl?

Was denke ich dann, wenn ich morgens aufwache, oder wenn ich abends schlafen gehe? Wie wirkt sich das auf meinem Umgang mit Geld aus? Mit dem was ich habe?

Macht es einen Unterschied ob ich meine Identität sicher kenne oder nicht!


Wer gibt mir die Sicherheit richtig zu liegen, wer bestätigt mir wer ich bin? Wie lebe ich, wenn ich unsicher bin und zu meinen Fragen, keine unerschütterlichen Antworten bekomme?

Wer bist du?

Den stärksten Einfluss, das, was uns am Meisten prägt, ist unsere Familie. Und bei denen die „keine haben“ eben der Fakt, dass sie ohne aufwachsen. Nicht nur bekommen wir durch die Gene unserer Eltern einiges an Prägung mit, sondern dadurch was wir bei ihnen unbewusst oder bewusst beobachten. Die Dinge die wir von Mama und Papa hören, prägen sich tief ein, seien sie gut oder schlecht. Und das was wir glauben, was sie über uns denken, macht so viel darüber aus, was wir selbst von uns denken und wie wir uns selbst wahrnehmen. Es mag sein, dass wir übereinstimmen, oder genau das Gegenteil anstreben, aber Fakt ist, es macht viel für uns aus. Nun, und auch wer keine Mama oder Papa hat, auch das spricht eine laute Sprache. Umso lauter wenn man sieht wie andere Teil in einer Familie sind. Durch unsere Kindheit bekommen wir sehr viel über unseren Wert vermittelt. Eltern, Omas, Opas, Kindergärtner, Lehrer, andere Kinder. So wie ein Mensch strukturiert ist, wie das Gehirn funktioniert, gehen diese Erfahrungen in dieser Zeit sehr tief und es ist nicht auf gleiche Weise einfach, sowas in späteren Jahren zu ändern.

Plötzlich stehen wir der Frage gegenüber: Wer bist du?

Was antworten wir? Meistens nennen wir dann unseren Namen, wie wir heißen. Wir nennen unseren Beruf, oder unseren Schülerstatus. Wir nennen einen Beziehungskontext „die Freundin von so und so“. Oder machen einen Titel aus unserem Hobby oder der Leistungssportart welche wir betreiben „ich bin Musiker, ich bin Fußballer“. Vielleicht steht unser „Rang“ im Vordergrund und wir nennen diesen „ich bin der Direktor…, der Inhaber von…, der Vorsitzende für…“.

Wieder die Fragen: erwerbe ich meine Identität, oder bekomme ich sie? Habe ich sie von Anfang an? Entscheide ich mich dafür? Kann ich mich falsch entscheiden? Gibt es eine Identität für die ich bestimmt bin? Was passiert, wenn ich sie verfehle? Wie fühle ich mich, wie lebe ich, wenn ich nicht entsprechend meiner Bestimmung lebe? Falls ich mich dennoch hin und wieder gut fühle, wie fatal ist es, wenn ich mein Leben lang in der falschen Identität unterwegs bin? Macht das einen Unterschied? Welchen? Kann ich sie wechseln?

Familienprägung

Bin ich ein Kind Gottes? Wir alle gehören zur Familie Gottes, und dennoch sind viele weggelaufen, wollen ihr eigenes Ding machen. Ich selbst bin damals weggelaufen, zog mein eigenes Ding durch. Von Zuhause weg zu laufen versetzt einen in die Identität eines Waisen. Nach und nach passt sich das Handeln und Denken dieser Identität an.

Waisen Kinder, Kinder ohne Familie, ohne Zuhause, zeigen häufige ganz bestimmte Züge in ihrem Charakter. Sie haben gelernt für ihr Leben zu kämpfen. Sie sind darauf angewiesen die Intentionen von anderen Menschen gut abschätzen können, geben sich nicht selten in große Gefahren um Kleidung oder Essen zu bekommen. In Mosambik wo wir 2017/18 waren sind die Geschichten leider nicht wenige, dass kleine Mädchen sich Männern sexuell ausliefern um im Gegenzug eine Cola zu bekommen. Leider ist das nicht nur in Mosambik ein Problem. Für einen Waisen beinhaltet jeder Tag so viele Gefahren und Unsicherheiten, den einen Tag hat man eine Unterkunft, den anderen Tag keine. Was ist ein Zuhause?

Es kann auch vorkommen, dass solch ein Kind sich einem „korruptem Vater“ hingibt. Dieser hat nicht selten eine Menge Kinder, schickt diese Betteln, oder hart arbeiten, beutet sie aus. Mal schließen sie sich ihm freiwillig an, mal macht er sich die Kinder Untertan. Mit Lügen und korrupten Mitteln hält er sich diese sprichwörtlich an der Leine. Diese Kinder wurden zu Sklaven. Gerade wenn ein Kind im frühen Alter bei dem „korrupten Vater“ landet, so hält es alles was es beim Aufwachsen mitbekommt, mehr oder weniger für normal. Es wird sich möglicherweise nicht einmal seiner Unterdrückung bewusst, weil es eben Nichts als Gehorsam kennt. Es hat die Folgen des Ungehorsams viele Male gespürt und eine Art "Loyalität aus Angst" entwickelt. Letztlich ermöglicht es diese Loyalität dem Kind augenscheinlich mehr „Freiheiten“ zu haben. Denn dadurch, dass es sich zunehmend als zuverlässig erwiesen hat, ist ihm mehr erlaubt als anderen oder Neuen. An die Misshandlungen hat es sich gewöhnt, die gehören eben einfach dazu. That´s life.


Am Anfang war das Wort; das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Der, der das Wort ist, war am Anfang bei Gott. Durch ihn ist alles entstanden; es gibt nichts, was ohne ihn entstanden ist. In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht der Menschen. Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können. Nun trat ein Mensch auf; er war von Gott gesandt und hieß Johannes. Er kam als Zeuge; sein Auftrag war es, als Zeuge auf das Licht hinzuweisen, damit durch ihn alle daran glauben. Er selbst war nicht das Licht; sein Auftrag war es, auf das Licht hinzuweisen. ´Der, auf den er hinwies,` war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet – das Licht, das in die Welt kommen sollte. Er war in der Welt, aber die Welt, die durch ihn geschaffen war, erkannte ihn nicht. Er kam zu seinem Volk, aber sein Volk wollte nichts von ihm wissen. All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. Sie wurden es weder aufgrund ihrer Abstammung noch durch menschliches Wollen, noch durch den Entschluss eines Mannes; sie sind aus Gott geboren worden. Er, der das Wort ist, wurde ein Mensch von Fleisch und Blut und lebte unter uns. Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit, wie nur er als der einzige Sohn sie besitzt, er, der vom Vater kommt. Auf ihn wies Johannes die Menschen hin. »Er ist es!«, rief er. »Von ihm habe ich gesagt: Der, der nach mir kommt, ist größer als ich, denn er war schon vor mir da.« Wir alle haben aus der Fülle seines Reichtums Gnade und immer neu Gnade empfangen. Denn durch Mose wurde uns das Gesetz gegeben, aber durch Jesus Christus sind die Gnade und die Wahrheit zu uns gekommen. Niemand hat Gott je gesehen. Der einzige Sohn hat ihn uns offenbart, er, der selbst Gott ist und an der Seite des Vaters sitzt. Johannes 1, 1-18 Neue Genfer (Hervorhebung durch den Autor)

Das Licht von dem hier gesprochen wird ist Jesus Christus. Ich weiß, einigen die das lesen zuckt es bei dieser Person in der Magengrube, war bei mir früher auch so. Schon wieder dieser Jesus. Meine Reaktion und Empfindungen habe ich dabei damals sehr lange nicht hinterfragt. Mein neuer „Vater“ (der Korrupte) hat ganz subtil, über die Jahre eine Abneigung in mein Denken gegenüber Christus gepflanzt. Alles durfte ich, ich durfte mich mit Buddhismus befassen, mit Hinduismus, mit Zen, mit allem möglichen Übernatürlich, nur von diesem „arroganten Jesus“ solle ich mich fernhalten. Dieser Name allein schon trug so einen starken Trigger in sich, dass ich mich alleine wenn jemand dieses Namen aussprach irgendwie angegriffen fühlte und entweder in eine Diskussion fiel, oder schnell das Thema wechselte. Irgendwie schon seltsam, wenn man so darüber nachdenkt. Ich glaubte schon an Gott, aber eher wie eine Art der Erinnerung aus einer früheren Zeit, aus meiner früheren Kindheit. Wirklichen Platz in meinem Leben hatte er nicht. Und wer dieser Typ aus der Krippe war, der offensichtlich ein guter Mensch gewesen zu sein scheint, wusste ich nicht, und erst recht nicht was der mit mir persönlich am Hut habe.

Johannes schreibt hier diese einleitenden Worte einer historischen Begebenheit die er gerne als Zeuge wiedergeben wollte. (Die ersten vier „Bücher“ aus dem zweiten Teil der Bibel, sind sozusagen Augenzeugenberichte, von ein und demselben Zeitraum bzw. Geschichte. So wie das mit vier verschiedenen Augenzeugen ist, sehen wir auch hier vier sich etwas unterschiedenen Blickwinkel, auch wenn es sich um dieselben Ereignisse handelt.) Johannes´ Schreibweise ist an vielen Stellen recht poetisch. Auch wenn man weitere Briefe von ihm aus der Bibel hinzu zieht wird deutlich, sein Augenmerk liegt immer auf der Liebe. Die Liebe Gottes, die Liebe von Christus und wie die Liebe zueinander unser Leben bestimmen soll.

In seinen Einleitenden Worten gibt er uns eine Zusammenfassung von allem was er verstanden und beobachtet hat.

Wir lesen, dass nicht alle Jesus angenommen haben als der wer er ist, aber denen die ihn annahmen, gab er das Recht Kinder Gottes zu werden.

Weiter beschreibt er, dass dieses „Kind Gottes werden“ - mit meinen Worten ausgedrückt - nicht daherkommt, weil man das einfach möchte, oder besonders tolle Sachen macht, oder jemand bzw. man selber einfach jetzt sagt, „ich bin Kind Gottes.“ Er beschreibt, dass es dadurch kommt, weil man aus Gott geboren wird.

Das ist jetzt vielleicht ein bisschen hoch zu verstehen, wenn man sowas zum ersten Mal hört, aber ärgere dich nicht darüber. Lass es uns ein wenig genauer beleuchten.


Der Geist in jedem einzelnen in uns ist tot. Warum? Weil unser „Urvater und unsere Urmutter“ uns diesen toten Geist vererbt haben, was sich nun durch alle Generationen zieht. Erinnerst du dich als die Schlange zu Adam und Eva gesagt hat, man sterbe nachdem man von dem verbotenen Baum isst. Nun, vielleicht ist dir aufgefallen, dass sie nachdem sie davon aßen nicht gleich tot umgefallen sind. Unser Geist ist der Teil von uns, der in tiefer Verbindung mit Gott stehen kann. Tatsächlich ist es der Geist, von dem es heißt, dass wir in Gottes Ebenbild gemacht sind. Denn Gott ist Geist. Dieser Teil starb in Adam und Eva, denn so wie unser Körper Leben bezieht aus dem Essen und Trinken, so beizieht der Geist Leben aus der Verbindung mit Gott. Genau diese wurde getrennt und der Geist ist abgestorben. (Ist dir schon mal aufgefallen, dass wir heute echt Probleme haben den Geist und die Seele zu unterscheiden. Wir benutzen sie fast synonym, was daran liegt, dass die Seele [Psyche] da ist und, wir sie begreifen können, den Geist [Pneuma] aber erst, wenn er in uns wiedergeboren wird.) Adam und Eva haben sich für ihren eigenen Weg entschieden, was nochmal eine Geschichte für sich ist. Sie entschieden sich, für ein Leben in der Trennung von Gott, sie entschieden sich ihm nicht zu vertrauen.

In der Regel haben wir es ihnen alle nachgemacht. Selbst wenn wir „im Glauben durch unsere Eltern erzogen wurden“. Denn keiner kann einen perfekten Wandel (nach Gottes Standard) vorweisen.

Wie ein Kind mit Waisenmentalität, das von Zuhause weggelaufen ist, kann es sein, dass wir jeden Tag kämpfen und es uns schwer fällt zu vertrauen, uns auf jemand anderen als uns selbst zu verlassen. Dann schon mal erst recht nicht auf jemanden, den man gar nicht mit den Augen sehen kann. Der „korrupte Vater“ ist eigentlich ziemlich machtlos, aber dadurch dass er viele Kinder auf dieser Erde hat, kann er Kriege führen, Systeme umwerfen und weitere Menschen ausbeuten, seine Gier nach Macht und Einfluss ausleben. Er braucht seine Gefolgsleute. Er möchte mich nicht verlieren, möchte dich nicht verlieren.

"Halte dich fern von diesem Jesus. Wer denkt er denn wer er ist? Der Mittelpunkt der Welt? Du kommst auch ohne ihn zurecht. Schau doch mal wie gut du bisher ohne ihn ausgekommen bist, was du alles ohne ihn geschafft hast. Und überhaupt, wo war er denn als du ihn gebraucht hast, als es dir schlecht ging? Als einer seiner Vertreter dich misshandelt hat, dich angeschrienen und geschlagen hat? Hat er zugesehen? Verantwortlich ist er dafür! Es sind seine Vorschiften die du gebrochen hast, deshalb hat sein Vertreter dich so behandelt. Bei mir gibt es das nicht. Wir haben unser eigenes Gesetzt. Du kannst machen was du willst. " Zitat: Falsche Schlange alias Vater der Korruption.

Vielleicht hast du schon mal von den Kinder Soldaten von Joseph Kony gehört? Diese Kinder bindet er an sich durch Angst und Erpressung. Das sind die zwei Klassiker. Entweder der subtile Weg von: „ich biete dir etwas was du gar nicht ausschlagen kannst. Mein Angebot ist besser als alles andere“ und wenn es nicht oder nicht mehr funktioniert dann: „wehe du wagst es mir nicht zu gehorchen und abzuhauen“.

Als ich mich unter der Leitung des „korrupten Vater“ befand, war es eher die erste Variante. Ich kann tun was ich möchte und weiß doch sowie so was am besten für mich ist.

Zurück in den Garten

Jesus Christus ist gekommen, um uns wieder nach Hause einzuladen, der große Bruder, der das ganze Land durchstreift. Er sucht mich und dich um uns zu sagen, dass Papa nicht verärgert darüber ist, dass wir weggelaufen sind, dass er nicht sauer, oder enttäuscht ist über die ganzen schlimmen Sachen die wir gemacht haben, dass er den „korrupten Vater“ kennt und weiß, dass wer ihm folgt leiden muss. Ja, letztlich sogar zu schlimmen Sachen getrieben oder gezwungen wird. Jesus möchte uns sagen, dass der Vater unsere Wunden verbinden und uns im Arm halten möchte. Jesus ist gekommen, damit wir uns mit dem Vater versöhnen. Denn er hat Leben für uns, und davon reichlich. Er hat seinen Geist auf die Welt geschickt, damit jeder der an ihn glaubt, das heißt an das wer er ist und was er getan hat, im Geist neu geboren werden kann und somit Kind Gottes sein kann. Kind des Lichts.

Ich persönlich habe dann doch irgendwann mal mein Denken und meine Überzeugungen hinterfragt, habe mir die Frage gestellt auf welcher Grundlage ich alle meine „Vorurteile“ habe über, Jesus, über „Christen“, über die Kirche oder die Bibel. Tatsächlich ist es nämlich so, dass wir Menschen in der Regel diese Gedanken wie sie weiter oben von der falschen Schlange stehen, nicht in der dritten Person hören, sondern in der ICH-Form. „Ich brauche niemanden. Ich schaffe das alleine. Ich will machen was ich will. Ich weiß am besten, was für mich gut ist. Wo war Gott als es mir schlecht ging?“ und so weiter. Als ich mal das was in meinem Kopf und Herzen so umherschwirrte angehalten und betrachtet habe, da habe ich festgestellt, dass vieles was ich so glaube oder bekenne, irgendwie gar nicht aus mir selbst stammt. Die Überzeugungen stammten alle aus Theorien, die ich nie erforscht habe. Oder aus Meinungen anderer, dem was andere irgendwann, irgendwo mal gesagt haben. Und nicht zuletzt aus Verletzungen oder Enttäuschungen von „Gottes Vertretern“ hier auf Erden zum Beispiel innerhalb meiner Familie oder der Kirche. Ich könnte an dieser Stelle viele Lügen und Konstrukte aufdecken, die mich letztlich so lange davon abhielten - aber schließlich fragte ich Gott selbst. „Wenn du was aus meinem Leben machen kannst, dann bitte übernimm das Ruder.“

Da fing meine Reise in Gott an, und es gibt seitdem jeden Tag neues Land zu entdecken, so viel, dass ich Bücher davon füllen könnte. Aber lass es mich für dich allgemein halten und lass uns anschauen, was denn nun ein Waisen maßgeblich von einem Kind innerhalb einer Familie unterscheidet (- in beiden Fällen sind hier die Extreme dargestellt).

Kinder des Vaters im Himmel

Was bedeutet es einen guten Vater zu haben? Wenn wir uns nochmal vor Augen führen, was diese Waisenkind Mentalität mit sich bringt, dann können wir das dem gegenüberstellen, was es heißt ein Kind eines guten Vaters zu sein. Fangen wir mal damit an, dass man ein Zuhause hat. Man fühlt sich zugehörig, weiß wo man herkommt, vertritt die Sitten der Familie. Der Vater im Himmel ist großzügig und sein Kühlschrank niemals leer, er sorgt für dich und möchte nicht, dass du dich sorgst. Du sollst Kleidung haben und genug zu essen. Der Vater diszipliniert dich zwar, weil er pädagogisch sehr versiert ist, aber er misshandelt dich nicht, oder nutzt sonst welche korrupten Wege um seinen Willen dir gegenüber durch zu boxen. Er liebt deine Individualität und fördert jede Facette deines Charakters. Es ist sein Bestreben, dass du lernst und wächst, er lässt dich Fehler machen, und klagt dich nie an sobald du dich zu ihm wendest, z.B. nachdem du Mist gemacht hast. Ich weiß, manches klingt wie ein Wunschvorstellung. Wir sind geprägt vom Leben, sind geprägt von unseren irdischen Vätern und Vaterfiguren in unserem Leben, die sicherlich nicht in Vollkommenheit uns gegenüber gehandelt haben. Dazu kommt noch das Gottesbild, welches wir von Menschen angenommen haben. Meine Oma zum Beispiel hat mir immer damit gedroht, dass wenn ich nicht gehorche, dass mich der „Heiland“ bestrafen wird. Kein Wunder, dass ich Jahre später bei dem Begriff „Heiland“ ein Zucken in der Magengrube spürte und statt zu ihm hin zu wollen, von ihm weg wollte. Wir sind darauf angewiesen uns ihm offen gegenüber zu stellen und zu sagen: „Ich möchte gerne nach Hause kommen, aber ich kenne dich nicht, hilf mir dir zu vertrauen, hilf mir dich kennenzulernen, so wie du in Wahrheit bist.“

Im Kampf gegen die Waisenkind Mentalität

In Mosambik hat der Dienst mit dem wir dort waren etliche Waisenhäuser, Schulen und nun sogar eine Universität gebaut. Sie kümmern sich um Waisenbabys und um Witwen mit ihren Kindern. Und auch wenn viele dort absurder Weise eine Smartphone besitzen, so leben doch viele in einfachen halb zerfallenen Lehmhütten. Sehr viele Kinder, schwänzen die Schule, und laufen von morgens bis abends umher, weil sie genau wie die Waisen, auf der Suche nach Versorgung sind. Denn ein Zuhause zu haben, heißt noch nicht, dass man im Herzen keine Waise ist. Zum Beispiel, wenn nun ein Kind fest aufgenommen wird in einer Familie, in diesen Waisenhäusern, dann dauert es teilweise Jahre, bis diese Kinder in ihrem Inneren ebenfalls Zuhause ankommen sind.

Als Waisen mussten sie um Anerkennung kämpfen, sie wussten, der „korrupte Vater“ behandelt nicht alle gleich. Man muss besser sein als die anderen, mehr Ertrag bringen, sich besondere Sachen ausdenken um Lob und Anerkennung zu bekommen. Jeden Tag kämpft man um seine Identität, denn man weiß nicht wo man herkommt, und weiß nicht wo man hingeht. Die Vergangenheit ist blass und schmerzvoll, die Zukunft unsicher und vermutlich ohne Hoffnung.

Zuhause sein heißt frei sein

Die Kinder die schon lange in den Waisen Häusern sind, und dieses als ihr Zuhause akzeptiert haben, den Betreuern zu vertrauen gelernt haben, wissen, dass Familie ist wo sie frei sein können. Somit handeln sie auch in diesen Freiheiten. Sie „klauen“ keine Cola aus dem Kühlschrank, sondern wissen, dass sie diese einfach nehmen können. Sie geben ihr Spielzeug gerne ab, und teilen frei. Sie überessen sich nicht, oder legen was vom Essen beiseite, weil sie wissen morgen gibt es Neues. Sie wissen, dass wenn sie eine Dummheit gemacht haben, dass sie diese einfach zugeben können, weil sie nicht daraufhin misshandelt werden. Und selbst wenn man sie daraufhin eine Lektion lehrt, wissen sie, dass sie einfach kommen können und man sie dennoch im Arm hält, weil die Liebe nicht von ihrem Handeln abhängt.

Im Haus des Himmlischen Vaters zu wohnen, sein Kind zu sein, bedeutet auch sein Erbe zu sein. Alles was seins ist, ist deins. Er erzieht dich dahin, dieses Erbe gut zu verwalten, und die Saat die er dir gibt zu vermehren. Er kennt dich so gut, kennt den Charakter seiner Kinder so gut, dass er jedem gerade so viel zumutet, wie er weiß, dass man händeln kann. Es gibt in seinem Haus keine Konkurrenz, da er jeden kennt und wenn jeder genau das schafft, was er ihm gibt, dann hat derjenige seine Position ausgefüllt. Es gibt kein: „der eine ist besser und hat mehr geschafft“. So kann sich jeder frei mit dem Nächsten freuen.

Nun ist dieses Kind im neuen Zuhause aufgenommen, aber kennt die Menschen dort noch nicht. Es gibt noch kein Vertrauen und es sitzt noch in den alten Mustern fest, kämpft um Anerkennung, oder versteckt sich und versucht nicht negativ aufzufallen, die Leiter oder neuen Eltern nicht zu verärgern. Es ist vielleicht neidisch auf die anderen Geschwister und versteht noch nicht, dass der „Vater“, oder in diesem Fall, die Betreuer es gut mit ihm meinen.

Dies soll veranschaulichen, dass es erstmal ganz natürlich ist, dass da wo wir herkommen, wir zunächst Misstrauen mitbringen. Wir kennen den Vater nicht. Die Frage ist, willst du ihn kennenlernen? Möchtest du die „Brille deiner Prägung“ absetzten und ihn einladen sich dir so zu zeigen wie er ist? Möchtest du sehen wie er wirklich über dich denkt, welche Pläne er für dein Leben hat und wie gut er dein Herz und deine Wünsche kennt?

Er hat gute Gedanken über dich, Gedanken des Friedens und des Erfolges.

Und plötzlich stehst du da, weißt wo du herkommst, weißt wo du hingehst, weißt wo deine Versorgung herkommt, weißt was deine Aufgaben sind, weißt was du im Rucksack trägst was dir helfen soll diese zu erfüllen, weißt um deine Individualität und wie der Vater jede Facette davon liebt, weißt dass du kein Zufall bist und dass es einen Plan zu deinem Leben gab, noch bevor du in dem Leib deiner Mutter geformt wurdest. Meine Identität? Kind Gottes! Kind des Lichts!

Kein Weg alleine

Eine meiner frühsten Erinnerungen geht dahin zurück, dass ich mich genau daran erinnere, wie klein meine Hand war und wie groß der Finger meines Papas. Ich erinnere mich wie wir im Park spazieren waren. Ich war so klein, dass mein Kopf ca. auf der Höhe seines Oberschenkels war. Wir waren schon auf dem Weg zurück Nachhause, ich sah unser Haus bereits in der Entfernung. Ich ging an seiner linken Seite, seinen dicken Zeigefinger in meiner kleinen Hand. Seine Hand war warm. An Papas Hand gibt es keine Angst. Ich dachte nicht an morgen, nicht an gestern, dachte nicht ob ich jemals wieder was zu essen bekomme, ob ich morgen nackt sein muss oder wo ich heute Nacht schlafen werde. Ich bin versorgt, ich muss nicht für mich selber sorgen. Damals nicht, und heute nicht. Versorgt zu sein, heißt geliebt zu sein, geliebt zu sein, heißt in einer Familie Zuhause zu sein.

Alles was der Vater im Himmel braucht um sein Wirken in unserem Leben zu vervollkommnen ist unser Vertrauen. Denn ohne Vertrauen, kann es passieren, dass wir selbst im Hause unseres Vaters im inneren immer Waisen bleiben.

Möchtest du Nachhause?

Wo findest du dich wieder? Bist du schon nach Hause zurückgehkehrt. Falls ja, wie sieht es um die dich prägende Mentalität aus? Findest du nach den eben gelesenen Anregungen eine Waisenkind Mentalität in deinem Denken, oder bist du in deiner Identität als Kind Gottes bereits angekommen? Möglicherweise unterliegt es auch Schwankungen? Halte fest. Dein Gott ist ein lebendiger Gott, der dem antwortet, welcher mit aufrichtigem Herzen ruft. Lade ihn ein zusammen mit dir in deinem Denken aufzuräumen. Er kann dir besser helfen als irgendein Mensch. Es ist sein Wille, dass du frei von Sorgen und Ängsten lebst und du ihm vertrauen kannst, dass er sich kümmert.

Falls du noch aus der Ferne rüber schaust, oder gar nicht sicher sagen kannst wo genau du dich befindest, auch dann steht der lebendige Gott an deiner Seite, bereit dir zu begegnen. Gott ist Gott. Er ist immer da, immer nah. Er wartet auf dich und hat die Tür schon mal geöffnet und den Tisch für dich gedeckt. Der Bruder Jesus steht vor deiner Tür, klopft und möchte dir anbieten dich Nachhause zu führen. Jesus klagt dich nicht an und der Vater tut es auch nicht, du kannst ihm frei sagen: „Bitte hilf mir den Weg nach Hause zu finden, bitte zeige mir wer der Vater ist.“

Solange es Tag ist, gilt das Angebot für ausnahmslos jeden.

Und dann ist da ist dieser Tag, an dem wir Gott begegnen und wissen, dass es Gott ist. Aber gerade so, wie wir einem Menschen begegnen, wie eindrucksvoll auch immer diese Begegnung sein mag, so es ist wichtig „Zeit miteinander zu verbringen“ um sich gegenseitig kennen zu lernen. Strecke dich aus nach der Begegnung. Nicht nur nach der Begegnung, sondern nach der Beziehung, nach diesem „in seine Familie hinein geboren zu werden“.

Gott ist echt, Jesus ist real. Nachdem er zum Vater zurück Nachhause gegangen ist, sein Wirken als Mensch zu Ende ging, hat er uns seinen Geist auf die Erde geschickt. Dieser kann gerade da wo du jetzt bist kommen und du wirst in deinem Herzen Frieden spüren. Er ist es, der in deinem Herzen und Verstand bezeugen wird, dass das was du hier liest, der Wahrheit entspricht.

 

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